
Denkst Du manchmal an deine ganz persönliche Endlichkeit?
Kürzlich lernte ich einen tollen neuen Coachee kennen. Er hat ein schönes Leben, ist glücklich verheiratet, ist Papa und erfolgreicher Unternehmer, ist gesund und attraktiv. Und er will in die Tiefe. Er will das Leben „so richtig“ und möglichst erfüllt leben, denn – er ist sich dessen bewusst, dass das Leben endlich ist. Das Coaching will er, um sich besser aus-zu-drücken. Um das Leben so intensiv, echt und ehrlich wie möglich zu leben. Abtauchen in seine Tiefen, aufsteigen in seine Höhen.
Ist auch Dir bewusst, dass Dein Leben endlich ist?
Dass Dir die Zeit wie der Sand durch die Finger rinnt und irgendwann das letzte Sandkorn fallen wird?
Was macht der Gedanke mit Dir? Verdrängst Du es? Denkst Du: Ach, da hab ich ja noch genug Zeit, darum kümmere ich mich später? Weisst Du das denn sicher? Lebst Du bewusst und wach genug? Spürst Du dieses kostbare Geschenk jeden Tag?
Der wunderbare Eckart Tolle hat das einmal sehr bildlich beschrieben. Er sagte, man springe direkt nach der Geburt von einem hohen Felsen ab. Ab jetzt geht es nur noch in eine einzige Richtung. Auf dem Fall nach unten mag man sich manchmal an einen Ast halten, der bedeutsam zu sein scheint. Man geniesse, was der „Aufenthalt“ zu bieten habe. Aber irgendwann liesse man auch diesen Ast los und es ginge eben immer weiter in diese eine Richtung.
Während er das in einem Vortrag erzählte schmunzelte er, lachte über unsere Idee, das irgend etwas wichtig sein könnte.
Schlussendlich geht es darum, was Du daraus machst aus dieser Reise. Lässt Du Deine Zeit an Dir vorbei ziehen? Nutzt Du sie? Geniesst Du sie? Lachst Du genug?
Hast Du die Hände immer offen, damit das Leben seine Geschenke hinein legen kann?
Oder hältst Du immer etwas fest, weil Du denkst, dass es Dir sonst verloren geht?
Wir werden alles verlieren, früher oder später. Wir können nichts und niemanden fest halten. Alles verändert sich fortwährend. Alles kommt und geht. Das können wir so gut in der Natur, hier in der westlichen Welt, auch mit den Jahreszeiten im Jahreslauf sehen. Wir jubeln dem neuen Frühling entgegen, geniessen die aufkommende Wärme und die Rückkehr des Lichts. Stehen auf dem Zenith des Jahres in der Hitze im Sommer, tanzen mit den fallenden Blättern im Herbst, ziehen uns zurück im kalten Winter. Kommen und gehen, überall.
Nur wir Menschen sind uns am liebsten unserer Sterblichkeit nicht allzu bewusst. Dabei würde das Gewahrsein, dass wir endlich sind, unser Leben ungeheuer verschärfen. Antreiben. Motivieren. Wir würden erkennen: Ich muss ich will ich soll diesen Tag nutzen! Ich leben JETZT ich muss alles tun was ich will was ich brauche was ich ersehne. ES SOLL MIR GUT GEHEN HEUTE!
Ganz ehrlich: Tust Du etwas dafür oder wartest Du (noch) auf ein Wunder, einen Schubbs vom Schicksal, einen Mentor, einen Impuls?
Worauf genau wartest Du? Was meinst Du zu brauchen damit Dein Leben lebenswert ist?
Hast Du die Hände offen, für die Geschenke?
Bist Du offen für die Wendungen? Gehst Du geschmeidig mit in den Veränderungen?
Holst Du Dir vom Leben das, was Du begehrst?
Es ist keine Zeit mehr zu verlieren. Sei Dir bewusst: Das könnte der letzte Tag sein, an dem Du bewusst leben kannst. Sag was Du (immer schon mal) sagen willst. Trau Dich weit aus deiner Komfortzone heraus. Schreibe die Nachricht. Wechsle deine Lebensumstände bis sie passen. Oute Dich mit deinen Wünschen und Sehnsüchten. Ändere alles, was nicht mehr stimmig ist. Umarme die Menschen die Du liebst. Achte auf das was Du siehst in der Natur, sei dankbar für die Sinne, die Dir die kleinen Sensationen liefern. Sei wild, frei, umgezähmt, ganz authentisch, ganz Du.
Willkommen in der Adlerperspektive.
Eckart Tolles kleine Anregung zu diesem Thema:
Heute widme ich den Blog einer ganz besonderen Lady, deren Leben heute den ganzen Tag feierlich gewürdigt wird.