Es denkt in mir….

Mein Kopf ist so voll. Ich kann gar nicht denken! Ich seh den Wald vor lauter Bäumen nicht.

Kennst Du das auch?

Hast Du auch so viel im Kopf?

Manchmal scheint es mir, unser Kopf ist eine Datenbank, ein Hochleistungscomputer. Es rechnet und rechnet. Möglichkeiten, Chancen, Prognosen.

Und: Die ganze Zeit denkt es Dinge, die es endlos wiederholt oder die es befürchtet.

Unser Denken beschäftigt sich mit Vergangenheit und Zukunft und vor allem mit Eventualitäten. Niemals, oder in den allerseltensten Fällen ist das Denken so offen, dass es kreativ werden kann. Dann könnte uns ja etwas „einfallen“. Ein Gedanke, der neu ist, könnte geschehen und die anderen verdrängen. Und vielleicht wäre der Gedanke schon deswegen genial, weil er frisch und neu ist.

Ich erinnere mich an mein Studium. Da dachte ich noch nicht so komplex und hatte noch Platz für Neues. Und: Wenn wir jung sind haben wir ja auch noch nicht so viel Datenmaterial. Die Sammlung ist sozusagen noch nicht voll.

Ich sass also nach einem langen, durchgelernten Wochenende am Montag mit Kommilitonen zusammen und wir sprachen über Diagnostik. Da sagte ich mit viel Stolz in der Stimme: Hey Leute, ich hatte eine geniale Einsicht! Ich glaube, es gibt eigentlich höchstens FÜNF! Probleme! Und die Menschen spielen diese wenigen Probleme einfach nur in verschiedenen Varianten aus! Ich strahlte und dachte ich hätte eine bahnbrechende Erkenntnis gehabt. Sonnte mich in dem Überraschungseffekt, den ich meinte, ausgelöst zu haben. Als eine Stimme aus dem Off kam: Nein. Ich glaube es gibt eigentlich nur EIN Problem.

Ich war total verblüfft und mein Kopf begann sofort zu rechnen. Wie vielleicht jetzt Deiner: Was könnte das sein? Was könnte das sein?

Dein Denken wird in seinem gedanklichen Archiv auf die Reise geschickt und sucht nach dem Verstehen. Vergleicht, wägt ab, verwirft, sucht weiter. In bekanntem Terrain!

Der wunderbare Albert Einstein hat einmal gesagt: Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.

Unser Denken blockiert uns oft und das meiste, was es denkt, ist Schrott, der schon lange entsorgt gehört. Nur leider ist es auch eine Datenbank, die nichts hergibt.

Gestern war ich im Auto unterwegs und hörte einen uralten Song: „Too much heaven“ von den Bee Gees. Ich musste lächeln als ich erkannte, dass ich mitsang. Den Song habe ich Jahrzente lang nicht gehört! Und dann ging es auch los das Denken, also das Loslösen aus dem Archiv: Wie hiessen die drei Typen der Bee Gees nochmals? Die waren doch Brüder? Sind die eigentlich fast alle noch am Leben? Waren das nicht vier Brüder aber nur drei waren in der Band? Heisst die Stimme nicht Falsett? Ich kramte in meinem Kopf. Den Rest der Fahrt fuhr ich wohl mit Autopilot. SO abgelenkt sind wir ständig!

Also was machen wir nun mit dem vollen Kopf?

Wir müssen uns auf etwas Anderes konzentrieren. Manchmal reicht es auch, wenn wir laut sagen: STOP. Ich will jetzt diesen Gedankenstrang hier lösen weil er mich nicht weiterführt. Man kann ihn nicht abschneiden, das ist leider ein Fakt. Deswegen konzentriere ich mich auf etwas anderes, vielleicht Gesünderes. Ich beobachte meine Atmung. Ich fühle in meinen rechten Fuss. Ich betrachte sehr genau etwas was gerade vor mir ist. Ich benutze meine Sinneswahrnehmungen.

Niemand hat das Denken und unsere Chance, in die Gegenwart zu kommen, so schön klar beschrieben wie Eckart Tolle. Ich nutze die Gunst der Stunde und empfehle Dir das Buch: „Eckart Tolle: JETZT. Die Kraft der Gegenwart.“

Du musst nicht länger Sklave Deiner „alten“ Gedanken bleiben. Du kannst ankommen im Jetzt. Du kannst so leer werden, dass Dir neue Dinge einfallen, die geniale Lösungen bieten oder Dich nachhaltig inspirieren.

Für den Anfang aber: Beobachte Deine Gedanken. Lass sie kommen und an Dir vorbeiziehen. Beobachten, sich amüsieren, was da geliefert wird. Erkennen: Ach! Den kenne ich schon, habe ich schon millionenmal gedacht! Ach! Den auch! Ach! Das weiss ich auch schon! Ach: Der ist Mist! Ach: der Gedanke zieht mich regelmässig runter! Ach: Das würde ich eigentlich gerne anders sehen. Ach: Das bringt mir gar nichts. Ach: Der gefällt mir, den träume ich ein bisschen weiter.

Lehn Dich zurück. Lächle. Fühl Deinen Atem unter der Nase wie einen kleinen Wind. … Siehst Du? Du bist hier!

Ich wünsche Dir herrliche Ein-Fälle!

Willkommen in der Adlerperspektive!

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