Wir denken alle. Unentwegt. Ich sage auch gerne: Es denkt. Denn wie oft passiert es Dir, dass Du aufwachst und das Gefühl hast, Du wachst mitten in der „Arbeit“ auf? Vielleicht hat Dein Gehirn ein Gespräch im Geist wiederholt und Varianten davon gespielt. Dann denkt „es“ zum Beispiel: „ich hätte das sagen können und dann hätte er/sie vielleicht anders reagiert“.
Oder das Gehirn denkt nach – denkt nach ! – was passiert ist, wiederholt und prognostiziert nach vorne, was passieren könnte, was eintreffen könnte, was nicht sein sollte, was man tun könnte.
Unser Gehirn denkt und denkt. In einem durchschnittlichen Gehirn bewegen sich etwa 60.000 Gedanken pro Tag! Ganz schön aktiv, dieses Ding.
Nur gerade mal 2 % unserer Gedanken sind neue Gedanken!
Ansonsten denkt unser Gehirn gerne zurück und vor.
Ein bisschen als wenn wir eine CD hören (immer die gleiche CD) und immer wieder unsere Lieblingssongs darauf anklicken. Rewind hiess das früher bei den Tonbändern. Zurück und vor – in einer Endlosschleife.
Wie geht es Dir damit? Wenn Du einmal genau hinschaust, wirst Du sehen, dass nichts Neues passieren kann, weil wir in den alten Dingen verharren.
Vor Jahren hatte ich einmal ein überaus wunderbares Gespräch mit einem Mental Coach aus Kanada. Ich war damals überfordert von zu vielen to-do’s und er sagte: „Das ist wie ein Baum, der viele Äste hat und viel Laub und ganz schwere Früchte daran trägt. Der Baum kann nicht mehr wachsen, er braucht ganz viel Kraft um alle Äste zu versorgen. Du musst einen dicken oder ein paar kleinere Äste abschneiden, dann bekommt der Baum wieder mehr Kraft“.
Du kannst Dir denken, was in den nächsten Tagen passiert ist. Mein Gehirn war gierig auf das neue Gedankenspiel. Hin und her, vor und zurück. Plötzlich waren alle Äste schön, jeder hatte seine Berechtigung und von keinem wollte ich mich verabschieden. Der Lieblingsgedanke war dann: Was passiert als nächstes, wenn ich diesen Ast abschneide? Und was bei diesem? Dabei meinte mein schlaues Denkorgan, auf alles Antworten zu haben. Kein Platz mehr für Neues.
„Es“ dachte und dachte. Ganz schön viel Verkehr in meinem Kopf. Aber: Es ging nirgendwohin. Ich fuhr im Kreisel. Keine Ausfahrt in Sicht.
Wie die Geschichte ausging? Ich schnitt den ganzen Baum ab. Ich liebe radikale Lösungen. Nur – was dann? Auf dem neuen Spielfeld gab es keine Schwere mehr. Ich konnte neu aufbauen und wie durch Zauber fügte sich alles richtig dafür.
Der schlaue Albert Einstein hat einmal gesagt, man könne kein Problem mit der selben Denkweise lösen, mit der es entstanden ist.
Unser Gehirn ist langweilig. Es wiederholt sich. Es ist nicht kreativ. Nur selten findet es neue Ideen – dann „fällt uns etwas ein“. Wenn wir Glück haben.
Wenn wir kein Glück haben, dann – genau – fährt es weiter in diesem verdammten Kreisel.
In meinem Studium habe ich etwas Spannendes gelernt: Die Kraft der Argumentation. Dabei gibt es ein Phänomen. Es heisst: Ad nauseam. Als ad nauseam bezeichnet man einen Argumentationsfehler, bei dem eine Behauptung – auch durch verschiedene Menschen und in verschiedenen Worten – wiederholt wird, bis sie als wahr akzeptiert wird, auch dann, wenn es keine Beweise dafür gibt. Also: Eine Lüge kann so oft erzählt werden, bis sie schliesslich zur Wahrheit wird.
Unser Gehirn ist ein Langweiler. Ein Spiesser. Ein Dinosaurier.
Während wir unsere Computer immer mal wieder dechiffrieren (also entschlüsseln) können, um die Daten wieder ordentlich zu sortieren, können wir das mit unserem Gehirn nicht. Stoisch hält es an Altem fest. Das was wir gelernt oder gepredigt bekamen, das was wir als wahr abgespeichert oder angenommen haben, das was sein sollte oder wogegen wir rebellieren. Wir sind – l a n g w e i l i g – wenn wir die immer gleichen Dinge denken.
Wie kannst Du aussteigen?
Dafür gibt es ein kurzes Video. Niemand kann das besser sagen als Mooji:
https://www.youtube.com/watch?v=C3Cvqmt3ByM
In Deinem CD Player im Kopf gibt es noch eine wichtige Taste, neben Play und Rewind –
P A U S E.
Lass Dir etwas „einfallen“ was noch nie da wahr. So entstehen Wunder.
Willkommen in der Adlerperspektive.
Wie recht du doch eigentlich hast! *lächel* Unser Denken und Nachdenken hätte sicher mal eine Denkpause verdient. Einen Moment vielleicht nur, vielleicht aber auch zwei 😉 Das Video von Mooji fand ich recht inspirierend, obwohl es mir nun doch schwer fällt „nicht“ darüber nachzudenken. Für meinen Denkapparat habe ich leider immer noch nicht die „Pause-Taste“ gefunden.
Herzliche Morgengrüße
Heike
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Liebe Heike danke für den Kommentar 🙂 In meinem nächsten Blog werde ich ein paar Verstecke für die Pause Taste verraten. Einen schönen Sommer wünsche ich Dir! Maren
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