Downunder

Wann warst Du das letzte mal „down“? Oder bist Du es noch?

Und was tust Du dagegen?

Wir kennen diese Phasen alle: In denen nichts gelingen will. In denen jeder Blick in die ferne oder nahe Zukunft einfach nur düster wirkt.

Oder der Moment, in dem wir krank im Bett liegen und meinen, nie mehr an die rettende frische Energie zu kommen.

Was tun wir dann? Aufgeben? Uns hingeben?

Meistens machen wir zweierlei: Erst Jammern – und dann Widerstand, gegen das was gerade schief läuft, leisten. Eher wenige Menschen lassen der Natur ihren Lauf und warten auf das „Besserwerden“.

Es gibt da einen schönen Begriff, der die letzte Phase eines Gesundungsprozesses beschreibt: Rekonvaleszens. Er kommt aus dem Lateinischen von reconvalescere – wieder kräftig werden, wieder stark werden zu valere – gedeihen, heil sein.

Meist nehmen wir uns nicht die Zeit zum Heilwerden. Wir versuchen das zu erzwingen. Auch in der Psychotherapie gibt es dieses Phänomen. Da soll es hopp hopp und schnell wieder gut werden. Oft habe ich auch von Menschen gehört, die einen schweren Schicksalsschlag erlebten: Ich will dass alles wieder so wird wie es war.

Das ist absurd – Wir nehmen uns keine Zeit für die Langsamkeit. Auch nicht im Gesundungsprozess. Es muss eben schnell gehen, weil wir nicht leiden wollen, weil wir nicht schwach sein wollen, weil wir kein Mitleid wollen, weil wir leisten, leisten, leisten wollen. Dann forcieren wir, dass es schnell geht. Und graben uns die nächste Grube, in die wir dann fallen werden.

Wenn Du gerade in ganz niedriger Energie bist, aus welchem Grund auch immer, dann frage Dich:

Wie bin ich da hin gekommen?

Was hat mich so gelähmt und geschwächt?

Warum brauchte ich diese Situation, Krankheit, den Unfall?

Erst wenn Du erkennst, was hinter den Dingen steht, kannst Du daraus etwas ziehen, was die Situation als Geschenk mit sich bringen wird. Für irgendetwas ist jede Krise gut. Ich behaupte: Für Wachstum.

Ich weiss, Du wirst vielleicht sagen: Du hast gut reden, ich muss ja mit der Krise umgehen. Das stimmt. Aber wir sind alle einmal in einer Krise. Wir sind immer wieder oben und unten. Das Leben geht in Wellen. Niemandem geht es dauerhaft immer nur gut.

Wenn Du also gelernt hast, um was es aktuell ging/geht, dann kommt der Kraftaufbau von ganz alleine. Das liegt in unserer Natur. Die Dinge heilen. Alle Dinge heilen. Ob wir wollen oder nicht, unsere Physiogonomie, alles Leben, ist so konzipiert: Die Dinge kommen in Unordnung. Und dann kommen die wieder in Ordnung.

Der Tag, an dem Du das erste Mal wieder in der neu aufgebauten Energie die Welt siehst, könnte somit ein Wundertag werden. Ein Tag, an dem Du die Augen öffnest und verblüfft fest stellst: Ach, eigentlich ganz schön, die Welt!

Nimm Dir Zeit von unten nach oben. Und wenn Du oben bist: Geniesse.

Willkommen in der Adlerperspektive.

 

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