Wo kein Schlamm ist, da ist auch kein Lotus…

Die Lotusblüte ist eines der stärksten Symbole für unsere ganz persönliche Entwicklung. Ihr Same muss im dicken Schlamm spriessen, erst dort im Dreck Wurzeln schlagen und sich dann langsam aber stetig sehr mühsam durch trübe schmutzige Gewässer den Weg ans Licht an die Oberfläche bahnen. Und wie wunderbar ist es dann, wenn die Lotusblüte an dem Tag aller Tage ihre vollendete Schönheit zeigen kann. Sie ist gut verankert, hat all ihre Kraft in die Blüte gegeben, hat sich aus dem Dunkel ins Licht gekämpft – und jetzt kann sie sich feiern, bewundern, scheinen, sich offenbaren und zeigen.

 

Ein bisschen erinnert mich das an das wunderbare Paar, das wir letztes Wochenende coachen durften. In eineinhalb Jahren haben sie sich etliche Male getrennt, haben sich gestritten und entzweit, haben sich auseinander- und wieder zusammen gesetzt. Und sich dann die allerletzte Chance gegeben es nochmals auszuarbeiten. Noch einmal über die Bücher zu gehen und alle Täler nochmals zu betrachten um zu einer neuen Blüte zu kommen. Sie haben sich mit ihren eigenen Schattenseiten beschäftigt, ihre Streitpunkte in Frage gestellt und ihre Egos überwunden. Nach all dem Schlamm und trüben Wasser kamen sie gemeinsam zurück an die Luft und atmeten auf. Und – zeigten ihre schöne Liebe, die stärker geworden und an den gemeinsamen Kämpfen auch gewachsen ist. Die beiden hatten ein starkes Fundament, sogar im Streit – und konnten sich nun so zeigen, wie sie es eigentlich einmal gemeint hatten – in der Schönheit und dem Glanz, die sie beide sind.

Per aspera ad astra, wörtlich: „durch das Raue zu den Sternen“, ist eine lateinische Redewendung, sie bedeutet: „Über raue Pfade gelangt man zu den Sternen“ oder „Durch Mühsal gelangt man zu den Sternen“.

Diese Redewendung hat ihren Ursprung bei Seneca. Sie stammt aus seiner Tragödie Hercules furens (Der wildgewordene Herkules). Dort heisst es: „Non est ad astra mollis e terris via“, deutsch „Es ist kein weicher (= bequemer) Weg von der Erde zu den Sternen“.

Wir alle sind Lotusblüten, die sich ihren Weg bahnen müssen.

Das kann belastend sein und manchmal denken wir vielleicht, wir werden das Licht nie mehr sehen. Und doch ist es nur – Nährboden für etwas Grösseres. Nährboden für die Schönheit, die daraus wachsen kann. Die etwas härteren Bedingungen für den Weg in den Himmel.

In dieser Zeit, in der es immer wieder mal „eiskalt“ wird, der Schnee in der Schweiz oder die harten Stürme mit viel Regen an der Küste, können wir bisweilen nicht glauben, dass es wirklich Frühling ist und die Wärme, das Blühen, das Duften und die Farben zurück kehren werden.

Ein bisschen Geduld – ein bisschen noch – dann stösst die Blüte an die Oberfläche und AAAAHHH – staune über das, was sich so lange durch den Dreck und die Dunkelheit durch entwickeln musste. Siehst Du? Es hat sich gelohnt.

Vertraue. Die Schönheit ist bald wieder da.

 

Willkommen in der Adlerperspektive.

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