Die kleine Extravaganz

Eine tolle Frau lernte ich vor etwa 1,5 Jahren kennen. Sie kam in einem roten Bleistiftkleid und sah umwerfend aus. War schön, temperamentvoll und lustig, klug und kultiviert. Eine Hammerfrau! Trotzdem hatte sie ein Problem. Instinktiv spürte sie, dass das Leben, das sie führt. noch nicht alles gewesen sei kann. Eine riesige Kluft war da zwischen Pflicht und Kür, zwischen Anpassung und Rebellion – oder ganz einfach ausgedrückt: Zwischen ihrem wilden Herzen und dem rationalen Kopf.

Sie ging durch ein spannendes Coaching und versuchte im Anschluss daran die richtigen Entscheidungen zu treffen, die sie wieder revidierte und dann wieder neu entschied. Sie probierte sich aus – Kopf oder Herz, Herz über Kopf?

Am Samstag hatte ich das Glück, sie wieder zu sehen und das erste Mal sass da das ganze Paket, sie war sich einig mit sich selbst. Jetzt lebt sie beides, ist herrlich kapriziös und gleichzeitig sehr seriös unterwegs. Eine so schöne Entwicklung, die ein bisschen länger gedauert hat. aber schlussendlich hat sie es geschafft, ganz authentisch zu werden.

Immer wieder in meiner Praxis erlebe ich Menschen, die mit ihrer Authentizität hadern, sich anpassen wollen, die meinen sich begnügen zu müssen und sich beruhigen mit dem wohl fatalsten aller Sätze: Du kannst nicht alles haben!

Doch. Kannst Du.

Wieso meinst Du auf etwas in Deinem Leben verzichten zu müssen, wenn Du doch der Einzige bist, der dieses Leben wirklich steuert? Du bist die Person die Deine Entscheidungen trifft. Du bist voll verantwortlich. Du machst die richtigen und auch die falschen Wege. Du sagst wo es lang geht.

Ja wieso denn auch jemand anders?

Wenn Du alt genug bist, das heisst volljährig, dann bist Du derjenige, der entscheidet und zwar zu jedem einzelnen Moment!

Selbstverantwortung ist ein Wort, das viele Menschen nicht so ganz geläufig haben. Wie viele Menschen denken, dass sie von etwas abhängig sind?

Ja und von was bist Du denn abhängig?

Schreib es auf. Jetzt. Bevor Du weiter liest.

Na, was hast Du gefunden? In meinen Coachings stelle ich genau diese Frage: Wovon fühlst Du Dich abhängig?

Ich höre dann; Von meinem Job. Von meinem Partner/Partnerin, meiner Familie, meinen Freunden. Meinem Chef. Dem Goodwill der Firma oder der Behörde. Von Medikamenten.

Schlussendlich sind wir alle nur von unserem Herzen abhängig. Es schlägt solange wir leben. Sobald es stehen bleibt: Bist Du tot.

Dienst Du nun Deinem Herzen? Fragst Du Dein Herz was es braucht? Fragst Du ob es gerne für Dich schlägt? Bist Du Dir über deine eigene Zerbrechlichkeit, den seidenen Faden an dem Dein Leben hängt, bewusst?

Und was tust Du damit?

Hörst Du auf Dein Herz?

Das muss keinesfalls heissen, dass Du etwas total Irres tust und alle Vernunft aus den Augen verlierst. Aber es muss heissen, dass Du nicht gegen Dein Herz handeln kannst und sollst. Es hat eine Stimme.

Wenn es, wie im Fall der Klassefrau, die Extravaganz braucht, dann muss sie das leben, um wirklich glücklich zu sein.

Und: Wenn Du auf dem Holzweg bist und das instinktiv spürst, dann musst Du eine Entscheidung treffen. Sobald Du Deinem Herzen wieder folgst, werden ohnehin alle Dinge für Dich wieder in die richtige Richtung laufen.

Frage Dich in dieser Woche: Was brauche ich wirklich?

Wenn Du bei dem Umsetzen Deines authentischen Lebens dann so strahlst wie die Lady in red – dann hast Du gewiss alles richtig gemacht.

Willkommen in der Adlerperspektive.

Diesen Blog widme ich Sara. Und: Für Kati. Für Susanne. Ihr wisst schon warum.

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