Nur ein Schritt

In der vergangenen Woche hatte ich gleich mehrere Begegnungen mit Menschen, die ganz kurz vor dem Durchbruch oder Aufbruch stehen. Allerdings standen alle an der selben Stelle: An der Klippe. Kurz vor dem Absprung.

Eine Elefantenherde, aus Liebe, Lust und Leidenschaft rannte schon hinter ihnen her. Vor ihnen: Das freie Meer. Die Unendlichkeit aller Möglichkeiten. Ein Sog, der aus Sehnsucht besteht. Und doch: Verharrten sie an dieser Stelle. Zögern. Zählen scheinbare Sicherheiten und angstvolle Unsicherheiten auf.

Ja. Es ist anspruchsvoll zu springen. In den freien Fall. In die Gefahr. In die Freiheit. Denn: Da wo ich bin ist es vielleicht gar nicht so schlecht? Vielleicht gemütlich? Sicher? Gewohnt? Angewöhnt? Geborgen?

Wenn das jemand versteht, dann ich. Auch wenn es manchmal so aussieht als ob ich kinderleicht jede Gefahr eingehe und jedes Risiko in Kauf nehme, so kenne ich doch dieses angstvolle Verharren vor dem allerletzten, dem konsequenten Schritt. Auch deshalb, weil es ja so viele gutgemeinte Rat-schläge gibt. Und unser Volksmund sagt: Lieber den Spatz in den Hand als die Taube auf dem Dach!

Aber: Will ich einen Spatz? Eine Taube? Nein. Niemals. Ich will den Adler. Du doch auch!

Manchmal tut dann folgendes gut: Vor Deinen Augen das Neuland. Das, wo Du unbedingt hin möchtest. Das Ziel. Die Vision. Die grosse Reise. Die vollkommene Erfüllung Deiner Träume…

…. und wenn du jetzt nur wenigstens diesen einen Schritt machst? Nur einen einzigen?

Du wirst schon nicht gleich von der Klippe stürzen. Aber: Du musst einen MOVE machen. Einen wirklichen entschiedenen Schritt auf Dein Ziel zu. Wie von Geisterhand ergeben sich daraus genau die nächsten Schritte.

Vor einigen Jahren hatte ich einmal eine Coachee mit einer intensiven Sozialphobie. Sie konnte sich nur noch ca. 20m von ihrem Zuhause entfernen und hatte vor allem Angst. Irgend etwas in ihr hatte ihr den Mut gemacht, sich auf Konfrontationstherapie und auf mich einzulassen. Ich packte sie mit verbundenen Augen in mein Auto und fuhr mit ihr in den Wald. Nun musste sie aussteigen und ich bat sie 10 Schritte zu gehen. Und dann noch mal einen Schritt … und noch einen Schritt … und noch einen Schritt. Manchmal musste sie zuerst eine Hand heben und den Arm strecken und dann den Körper nachkommen lassen. So entfernte sie sich immer weiter von mir und dem sicheren Auto. Am Ende rannte sie, sprang, tanzte. Der Körper hatte sie frei gelassen. Die Angst war nur im Kopf, ihr Körper wollte den Move, die Bewegung, das ins Fliessen kommen.

So möchte ich all den wunderbaren Menschen, denen ich letzte Woche begegnet bin und allen, die das Prinzip des Verharrens gerade trifft, zurufen: Mach den Schritt! Und noch einen und noch einen und noch einen!

Und dann: SPRING.

Das Leben ist immer FÜR Dich!

Da, wo du das Leben spüren kannst, da ist es auch. C’est la vie!

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