Von ganzem Herzen

Eine der häufigsten Ursachen, warum Menschen in eine Krise geraten ist Liebeskummer. Eine Krankheit, die uns alles lähmen kann. Den Antrieb, die Lebensfreude, den Lebensmut. In seltenen Fällen sogar den ganzen Körper.

Im Laufe der Jahre hatte ich viele „Liebeskranke“ in meinem Coaching. Und auch ich wurde in meinem Leben nicht davon verschont.

Vor vielen Jahren hatte ich einmal so schweren Liebeskummer, dass ich überzeugt war, mein Herz würde auf der Stelle aufhören zu schlagen, weil es so schmerzte. Als es dann doch weiter schlug, empfand ich das irgendwie als Verrat. Schliesslich müsse man doch weiter leiden, wenn man das Wichtigste im Leben verloren hätte.

Moment mal, das Wichtigste?

Bestimmt hast Du auch schon mal Liebeskummer gehabt. Und wie geht es Dir heute wenn Du darauf zurück schaust? Genau, es ist vorbei. Vielleicht amüsierst Du Dich sogar, wie Du damals nur so leiden konntest.

Ein kluger Mensch hat einmal gesagt: „Ein Herz wird solange gebrochen, bis Du es öffnest“. Und… meinst Du auch, das wäre ein provokativer Satz? Ja. Denn Du meintest ja, es sei eben genau deswegen gebrochen, weil Du es geöffnet hast. Aber das stimmt so nicht. Du hast nur die Tür aufgemacht und den anderen eintreten lassen. Aber Du hast Dein eigenes Herz nicht für Dich geöffnet, für das Leben, für die Freude. Du hast es – genau – verschenkt.

Eine liebe Freundin sagte mir einmal, wenn sie wieder einen Mann treffe, den sie zu lieben bereit wäre, dann würde sie ihm „ihr ganzes Herz“ schenken. Ich entgegnete: Aber was soll er denn damit? Er hat ja schon eins! Dann hat er zwei und Du keins mehr!

Genau so entsteht die Krankheit Liebeskummer. Wir verschenken unser Herz und behalten nichts für uns zurück. Gibt der andere jetzt vielleicht am Anfang viel Futter für unser Herz, dann ist alles gut. Aber wenn es mit der Zeit nachlässt oder er/sie sich abwendet, dann bleiben wir alleine und ohne Trost zurück. Dann kommt er, der Herzschmerz. Weil wir meinen ohne den anderen nicht mehr komplett sein, ohne ihn nicht leben zu können.

Dabei hat sich das Leben nicht verändert. Noch immer scheint die Sonne, noch immer gibt es hunderte Möglichkeiten der täglichen Freude. Noch immer gibt es Herzberührungen, aber eben nicht mehr von dem/der einen.

In der Psychologie nennen wir das „emotionale Abhängigkeit“.

Bei der emotionalen Abhängigkeit handelt es sich per Definition um die einseitige, übertriebene Abhängigkeit von einem anderen Menschen, die sich in grosser Angst vor dem Verlassen-werden und der Vernachlässigung der eigenen Interessen bis hin zur völligen Selbstaufgabe äussert.

Wer emotional abhängig ist, kann zudem kaum Spass ohne den Partner empfinden – getrennte Unternehmungen werden deshalb zunehmend unwahrscheinlicher. Fällt der Partner also nach dem Bruch weg, so fühlt sich der Verlassene alleine und ungewollt, hat kaum noch drive für eigenes…

Wenn Du also im Gegenzug Dein Herz öffnest, für Dich, Deine Umwelt, Deinen Familien- und Freundeskreis, die Schönheiten des Lebens, dann wird die Welt wieder bunt.

Liebeskummer darf und soll man ernst nehmen. Es ist okay, eine Weile zu trauern um das, was wir verloren haben. Nimm Dir immer die Zeit das Herz wieder zu heilen. Und nach einer Weile, nach genügend Tränen und Trost, stehst Du wieder auf und lebst weiter.

Weil Dein Herz FÜR DICH schlägt. Und das Leben jederzeit da ist, um Dich wieder auf das aufmerksam zu machen, für was es sich lohnt da zu sein.

Behalte Dein Herz für Dich, verschenke es nicht, denn Du brauchst es noch. Dann wird es leicht und tanzt. Mit Dir – und bald auch wieder mit der neuen Liebe.

 

Willkommen in der Adlerperspektive!

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