Vom wilden Denken

In meinem heutigen Beitrag möchte ich ein bisschen in die Gedankenwelt von „Go wild“ einführen. Das neue Coaching, das derzeit entsteht und das so voll mit Inspiration ist, so dass es mich – und ganz sicher auch Euch beflügelt.

Wildheit hat enorm viele Seiten, es ist nicht einfach ein Motto, mit dem man sich gerne schmückt. Wildheit heisst: Authentizität. DAS Echte, das Ursprüngliche. Eine heilige Reise zurück zu den Wurzeln.

Heute soll es zunächst Deinen Geist inspirieren. Heute geht es ums Denken, denn längst haben wir alle Dinge millionenfach wiederholt und immer wieder gedacht. Aus dem endlosen Wiederholungsstrang sind neue Glaubens- und Überzeugungsansätze geworden, die uns in einer gedanklichen Enge zurücklassen, aus der es kaum ein Entkommen gibt – es sei denn, wir verändern etwas ganz Wesentliches.

Wir brauchen heute ein Denken, freier und beweglicher, fliessender und kreativer, das uns erlaubt, den Bezug zur dynamischen (nicht stoischen/dogmatischen) Ordnung herzustellen und aus dem Undenkbaren zu schöpfen. Nur so können auf allen Ebenen neue Wege entstehen.

Der Begriff „wildes Denken“ (franz. pensee sauvage) wurde von dem französischen Ethnologen Claude Levi-Strauss geprägt, der als Mitbegründer des Strukturalismus in den 60er Jahren die Geisteswissenschaften revolutionierte.

Sein Ziel war es, universale Strukturen des Denkens aufzudecken. Obwohl sein Ansatz in eine ganz andere Richtung zielte, waren seine Grundgedanken Zündfunken für neue Kreativität und geistige Freiheit.

Hier eine kleine Erklärung: Levi-Strauss deckte auf, dass unser rationales Denken vor allem in Gegensätzen stattfindet und damit dual und binär ist (vergleichendes Denken, Abwägen von Wahrheit durch Überprüfen des Gegensätzlichen). Dagegen ist das „wilde Denken“ eine magische Weltsicht, die alle Wesen, Erscheinungen und Phänomene in einem unsichtbaren Zusammenhang vereint. Das wilde Denken ist verbindend, assoziativ und eng mit der sinnlichen Wahrnehmung und der Imaginationskraft verknüpft. Hier entsteht nicht nur „gefühlte Wahrheit“ sondern auch Mythos und Symbolik.

Das „wilde Denken“ also verbindet Intuition und Intellekt, Wissenschaft und Weisheit. Ein ganzes Bild also, statt nur eine punktuelle Betrachtung.

So entsteht auch ein „Wir“, eine beseelte Welt, ein gegenseitiges Geben und Nehmen, ein Austausch und eine Zusammengehörigkeit.

Das Eingebundensein vermittelt Sinn und Urvertrauen (ganz ehrlich: Wie oft denkst du, ob etwas Sinn macht? Siehst Du dann das „big picture“ oder hältst Du Dich an kleine Details?)

Wenn wir das Ganze im wilden Denken betrachten, finden wir uns in einer Ordnung, von der wir ein Teil sind, also mittendrin gleichermassen. Das ermöglicht uns, im Lot zu bleiben, auch in stürmischen Zeiten.

Manchmal fallen wir durch das binäre Denken aus dieser Ordnung heraus, dann gibt es: Mich und der Andere, Mich und das was geschieht, Mich und das was gerade ist. Dieses vergleichende Denken macht uns kaputt. Wir sind abgetrennt und in einer Zeugenperspektive statt mitten drin und auch dabei.

Zurück zur Adlerperspektive: Der Adler hat den Blick auf das Ganze. Und das Verständnis des Ganzen. Die Winde, das Wetter, die Gefahr, die Chancen, die eigenen Kräfte, die Instinkte, die Intuition, die Energie, die er abrufen kann, das Zusammenspiel von Natur und ihm selbst. Er betrachtet von oben – aber er ist gleichzeitig auch ein Teil des Oben. Er ist mittendrin. Nicht Zeuge sondern Mispieler.

Willst Du wild denken?

Betrachte heute alles was Dir geschieht, alles was Du hörst, alles was Du siehst mit einem verbindenden Geist, mit dem wilden Denken.

Und? Was spürst Du?

Frieden?

Willkommen in der Adlerperspektive.

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