Wartung

Hast Du schöne Ruhe in deinen Kopf und dein Leben bekommen in der letzten Woche? Hast Du jeden Tag ein paar Minuten Besinnung geschafft? Wenn ja, dann bist Du jetzt schön ausgeruht und kannst diese Woche wieder behutsam Gas geben. Denn wir stehen noch ganz am Anfang der Transformation und dieses Jahr, Du erinnerst Dich, willst Du eine Wende machen.

Dafür brauchen wir einen nächsten Schritt und dieser wird Zeit, Aufwand und unbedingte Motivation brauchen.

Vor einigen Jahren hatte ich einen Mann im Coaching, bei dem scheinbar alles gut war. Aber er litt zusehends unter Erschöpfung und Lethargie. Er erzählte mir, dass sobald er von der Arbeit nach Hause kam, er kaum noch sein Auto verlassen konnte. Sich dann ins Haus schleppte, müde müde müde wurde und es nur noch zum Esstisch oder Sofa schaffte. Die Abende verliefen alle in diesem Zustand. Wir arbeiteten zusammen einige Bereiche seines Lebens durch aber die Erschöpfung wollte nicht weichen. Erstaunlich war, dass er während des Tages und auch bei mir im Coaching total energetisch war. Ich fuhr also einmal zur selben Zeit zu ihm nach Hause um zu beobachten was passiert.

Ich stieg aus meinem Auto aus und ging den kleinen Weg zur Haustür und sah es schon: Die Garage war brechend voll mit Sachen. So konnte er da nicht mehr hinein fahren. Im Vorgarten lagen Spielsachen, ein alter Schlauch, ein verwaister Holzklotz zum Holzspalten und eine verrostete Säge, diverse Hundeleinen, Näpfe, ausgebleichte Sandkastenförmchen (seine Kinder waren inzwischen Teenager) und Altpapierstapel, die schon mehrfach nass und wieder trocken geworden waren. Ich zählte 8 Bälle und 12 leere und zum Teil kaputte Blumenkübel, die Pflanzen im Garten waren hochgeschossen und das Unkraut überwucherte alles.

Die Tür ging auf und seine nette Frau begrüsste mich. Der Hauseingang war voll gestopft mit allerlei Sportartikeln, etwa 30 Jacken und Regenschirmen (es waren vier Personen), Schuhen, Gummistiefeln, Einkaufstaschen, abgelegten Werkzeugen und verschlossenen Briefumschlägen und allerlei Objekten, die da nicht hingehörten und von denen niemand wusste, woher die kamen und wohin die sollten.

Schon nur der Gang bis zur Küche war so voll mit Dingen, dass mein Blick schier schwindelig wurde. Und, was soll ich sagen, das zog sich durchs ganze Haus, in jeden Raum. Die Familie sah das schon gar nicht mehr und hatten sich an ihr Chaos gewöhnt. Nur: Das Unterbewusstsein meines Kunden sah es. Ich nenne das:

unerledigte Handlungsabläufe

Jedes dieser Dinge wollte erledigt werden. Versorgt, weg geworfen, repariert, weiter gegeben, benutzt oder eben erledigt werden. Wenn mein Kunde nach Hause kam registrierte er eine Vielzahl an Jobs, die er noch zu tun hatte, die er sich sogar vielleicht vorgenommen hatte. Aber weil es so viel war kapitulierte er.

Es gibt ihm Deutschen ein schönes Wort für das, was es von ihm verlangt:

Wartung.

Das Wörterbuch sagt:

[von einer Firma übernommene] Instandhaltung von etwas durch entsprechende Pflege, regelmäßige Überprüfung und Ausführung notwendiger Reparaturen

Wann hast Du Dein Zuhause das letzte Mal gründlich gewartet?

Oder – wartest Du stattdessen noch? Auf ein Wunder? Einen guten Geist, der das macht? Dass es sich von alleine erledigt?

JETZT musst Du anfangen massiv aufzuräumen. Dafür musst Du unbedingt Schritt für Schritt gehen und jeden einzelnen Schritt musst Du feiern: jede Schublade, die Du durchkämmst. Jedes Fach, jedes einzelne kleine Feld, das Du schaffst. Aber kämme Dich durch Dein Zuhause durch: Jeden Raum jede Ecke. Und sei grosszügig im Wegwerfen. Befreie Dich von ALLEM was Dich von Deiner Leichtigkeit abhält. Von allen Dingen, die Du ohnehin nie mehr machen willst (dabei blicke ich gerade auf zwei Puzzles, die ich zur Corona Zeit gekauft habe, 1000 Teile Langeweile, die ich eh nie machen werde, weil ich dazu keine Lust habe)

Was kann weg? Du hast unendlich viel Zeug angesammelt, was Du nicht mehr brauchst und auch gar nicht mehr haben willst: Sei ehrlich, jeder hat das? Weg damit!

Diese Woche ist gross Reinemachen!

Miste aus! Wirf weg! Trenn Dich! Verschenke! Besuche den Recyclinghof mit einem Auto voller Alltagsschrott, den Du loslassen kannst!

Du wirst sehen: Wenn Du das gemacht hast wirst Du Dich eine Tonne leichter sein!

Das Leben wird übersichtlich. Und Übersicht brauchen wir, wenn wir den eigenen Weg gehen wollen.

Ich freue mich auf Feedbacks.

Willkommen in der Adlerperspektive.

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