Gestern dachte ich über das Thema Verlust nach. Ich ging durch einen einst ganz dichten Wald. Die Bäume lagen wie Mikado-Stäbe kreuz und quer. Teilweise hatte der Sturm sie geholt, teilweise hatte die Motorsäge eingegriffen. Ich fühlte mich traurig, als ich die einst so lebhaft gewachsenen Baumstämme sah.

Unmittelbar davor hatte ich von einem Brand erfahren, der ein Restaurant heimgesucht hatte. Um das Restaurant mache ich mir keine Sorgen. Sie sind versichert, sie werden neu aufbauen und fast immer gibt es bei so einem Neuaufbau dann auch bessere Lösungen, moderner, schöner, frischer und eben neu. Ein Schicksalsschlag, der kaum erwähnenswert ist, man kann es ja einfach wieder aufbauen.
Aber diese Bäume?
Ist das nicht ein wirklicher Verlust? Das einst so schön gelebte Leben?
Wir alle haben mit Verlust zu tun. Tagtäglich verlieren wir etwas. Auch schrittweise unser eigenes Leben.
Welchen Verlust betrauerst Du (noch)?
Was hast Du eingebüsst, hergegeben, was Dir wirklich fehlt?
Wie gehst Du damit um?
Ich selbst bin eine fröhliche Loslasserin. Ich glaube an das Prinzip des Phönix. In der alten griechischen Mythologie muss der Phönix-Vogel in das Feuer fallen, vollkommen verbrennen, als Rauch wieder auferstehen und entsteht dann aus diesem Rauch im neuen Glanz. Ich gebe leichten Herzens her. Ich kann auch gut weggehen wenn etwas nicht mehr passt. Ja, sogar ganz und gar abbrechen, was nicht mehr stimmig ist.
Und doch holt mich manchmal eine Wehmut ein, wenn ich an vergangene Zeiten, Begegnungen, Lieben, Begleiter denke. Dann ertappe ich mich wie ich mich frage: Habe ich das genug wertgeschätzt? Habe ich es genug genossen? War ich genug glücklich, als ich es hatte? Habe ich es voll ausgekostet?
Wie ist es bei Deinem Verlust: Hast Du es genug genossen?
Wertgeschätzt?
Warst Du glücklich, als Du es hattest?
Wenn Du diese drei Fragen mit einem entschiedenen JA beantworten kannst, dann hast Du eigentlich keinen Verlust erlitten, sondern Du hast einen Schatz in Deinem Herzen. Er mag wohl vielleicht nicht mehr physisch hier sein. Aber als liebevolle, dankbare, glückliche Erinnerung „glüht“ das Feuer nachträglich nach.
Solltest Du ein NEIN haben, dann ist es Zeit:
Dich umzusehen: Welche Schätze sind heute in Deinem Leben? Was ist wertvoll?
Was hast Du gerade um Dich, was Du geniessen kannst? Geniesst Du es mit Haut und Haar?
Die Schätze von heute werden die wundervollen Erinnerungen von morgen.
Vielleicht nutzt Du diesen Valentinstag einmal dazu, Dir Deine Schätze aufzuzählen, bewusst zu machen, zu feiern, zu geniessen. Und die ein oder andere Nachricht zu schreiben.
Willkommen in der Adlerperspektive!

Diesen Blog widme ich meinem wundervollen Begleiter Lavallo. Unvergesslich und immer dankbar und glücklich in meiner Herzensschatzkiste. Und meinen liebsten Menschen, Begegnungen und Dingen, die heute mein Leben begleiten. Na, Ihr wisst schon, wen ich da alles einschliesse….
