Habe die Ehre…

Letzte Woche war ich im Gespräch mit einigen Menschen und immer wieder kam das Thema „Ehre“ darin zum Vorschein. Ein Begriff, der scheinbar nicht mehr oft verwendet oder gelebt wird. Ehre kommt vor allem dann vor, wenn jemand oder etwas besondere Wertschätzung verdient, also wenn etwas als besonders wertvoll anerkannt wird.

In Wien sagt man „Ich habe die Ehre…“ wenn man vorgestellt wird. Da ist es vielleicht nur eine höfliche Floskel, aber wie schön wäre es, wenn das tatsächlich unsere Haltung wäre: Dem Anderen die Ehre erweisen. Etwas in seinem Wert unterstützen und diesen auch aktiv auszudrücken.

Wie viel leichter und freudvoller ist das Leben wenn Du den Dingen einen Wert zusprichst. Das schafft ganz von alleine ein reiches Leben. Voller Wertschätzung und Wunder und auch Resonanz, also Wert, der auch zu Dir zurück kommen kann. Sich einander die Ehre schenken, wie wertvoll ist das!

Ich habe das Vergnügen, dass Menschen in meinem Coaching sind, die mir die Ehre erweisen, sich mir anzuvertrauen. Und ich ehre sie für ihren Mut, sich einem Prozess zu stellen, der nicht immer nur einfach und freudvoll ist. Ich weiss das zu schätzen, dass Menschen sich selbst in Frage stellen, erkennen, neu ausrichten und dann mit dem ganzen Potential weiter gehen, manchmal keine einfache Ent—wicklung.

Aber auch im täglichen Leben lässt sich das leben: Auch Dinge haben einen Wert. Auch sie weisst Du zu schätzen. Den besonders leckeren Kaffee, den Menschen für Dich gepflanzt, gepflegt, geerntet, geröstet, gemahlen und verpackt haben. Den bequemen Stuhl, auf dem Du jetzt vielleicht gerade sitzt, den ein Mensch mit den Händen geschaffen hat. Die Kleidung, die Du trägst, vielleicht aus Baumwolle, die ein Bauer angepflanzt, gepflegt, geerntet und weiter verarbeitet hat. Und dann gehst Du aus Deinem Haus und siehst andere Menschen, die einem Plan nachgehen, vielleicht zur Arbeit, oder die Kinder in die Schule begleiten, ihren Hund ausführen, Besorgungen machen, zur Hilfe eilen, etwas für andere tun.

Wenn Du einmal mit dem Focus auf die Ehre gehst dann siehst Du auch Ehrenhaftes. Wenn Du es schaffst, die Wertschätzung zu fühlen, dann ist es ganz einfach, sich erkenntlich zu zeigen. Dankbarkeit, eine innere Freude, ein anerkennendes Wort, ein Feedback, ein Lob zu geben.

Siehst Du denn noch, was sich ehren lässt?

Oder bist Du auch bereits im Tunnelblick, nimmst alles für garantiert, bist mit anderem (im schlimmsten Fall mit jammern über die Einschränkungen) beschäftigt.

Oft müssen wir Dinge erst verlieren, damit wir sie wieder zu schätzen wissen. Ich erinnere mich, dass ich vor der Corona Krise oft gesehen habe, wie wenig Wertschätzung und Anerkennung das Gastgewerbe, der Handel bekommen hat. Wie wenige gute Worte wir für Dienstleister, Nachbarn, Mitmenschen hatten.

Jeder kann von uns etwas ehren. Du wirst Dich wundern wie viele Gelegenheiten Du dafür hast, wenn Du Dich darauf konzentrierst den Wert der Dinge und Dienstleistungen wieder zu sehen. Wie sich plötzlich alles klarer sehen lässt, wie kostbar manche Dinge werden, wenn Du sie ehrst.

Ich lade Dich diese Woche ein, ein Ehrenmann, eine Ehrenfrau zu sein.

Den Dingen einen hohen Wert zu spiegeln. Die alltäglichen Dinge und Gegebenheiten dazu zu nutzen, sie nicht als selbstverständlich sondern als wertvoll zu behandeln.

Willkommen in der Adlerperspektive.

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