In der vergangenen Woche habe ich einige Gespräche geführt über das Thema Selbstwert und Fremdwert und Anerkennung durch andere.
Anerkennung – es liegt schon im Wort – erkennen.
Brauchst Du auch Anerkennung durch andere? Möchtest Du, dass andere Dich sehen, dass sie Deine Leistungen honorieren und Dich als wertvoll erachten?
Was macht das mit Dir?
Macht es Dich nicht auch ein bisschen bedürftig?
Und welche Gefühle löst das bei Dir aus?
Schlussendlich ist die Suche nach Anerkennung von Aussen immer nur Sklaverei. Wie viel tun wir und wollen dabei, dass andere es sehen?
Wir wollen, dass der Andere die Leistung sieht, die wir bringen, die Freundlichkeit, die wir schenken, oft sogar noch vor anderen erwähnen wie gut, fleissig, erfolgreich, gut aussehend wir sind.
Schluss damit!
Wenn Du Anerkennung brauchst – dann erkenne doch einmal an, wer Du bist, wie wunderbar Du bist, wie gut Dein Herz ist, wie fröhlich Dein Wesen die Umgebung von anderen erhellt!
Mach das jetzt gleich: Nimm einen Stift oder tippe es meinetwegen in Dein Smartphone:
Welche DREI DINGE sind aussergewöhnlich an Dir?
Was kannst DU aussergewöhnlich gut?
Was zeichnet Dich aus?
Was an Dir ist schön?
Spürst Du den Unterschied?
Wenn Du die Anerkennung durch andere suchst, bist Du hungrig und schwach und machst sie automatisch auch zum Richter über Dich. Du lieferst Dich aus und verkaufst Deinen Selbstwert für ein paar freundliche Worte.
Wenn Du Dich aber selbst anerkennst, kannst Du merken, wie Du Dich streckst, wie Du Dich stark fühlst, Dich anlächelst und so etwas wie Stolz empfindest über Dich selbst.
Wir haben das leider alle von klein auf gelernt: Die Suche und das Streben nach Lob, nach Liebe, nach Würdigung. Das ging schon ganz früh los. Als wir noch Kleinkinder waren wurden wir fürs Laufenkönnen, für kleinste Spielereien, für Töpfchenmachen, fürs Bravsein gelobt. Und weiter ging es in der Schule für Leistungen, später fürs gute Aussehen, für das Streben nach sportlichen Zielen. Wir waren es gewohnt – und wurden dazu erzogen! auf die Anerkennung durch andere zu setzen.
Was einst als Leistungsnachweis gemeint war, wurde bald der eigentliche Grund für unser Streben und es nimmt inzwischen unser ganzes Wesen ein. Spannenderweise will niemand zum „Mainstream“ gehören, aber alle spielen nach dessen Regeln.
Nimm die Anerkennung endlich selbst in die Hand!
Erkenne wie wundervoll, wie wertvoll, wie attraktiv, wie kreativ und fleissig Du bist. Nämlich genau so viel, wie Du es selbst willst! Und wie Du es selbst kannst!
Du bist gut genug!
Du bist schön genug!
Fang an Dich zu feiern! Werde frei, versklave Dich nicht weiter!
Entfalte Dich dahin, wohin Du möchtest!
Nimm Raum ein!
Gib Dir selbst Raum und Bedeutung!
Das ist ein Text mit vielen Ausrufezeichen. Ein Ausruf, ein Schlachtruf, damit Du endlich anerkennen kannst wie wundervoll Du bist!
Was denn auch sonst?
Eine kleine Anekdote erzähle ich Dir noch. Mein zweiter Sohn war immer ein bisschen mehr stolz auf sich als andere Kinder. Zurecht, denn meine Söhne wurden ja von mir zu starken Männern erzogen. Einmal kam er zu mir, er wird etwa 8 Jahre alt gewesen sein. Er baute sich vor mir auf und sagte: „Mama ich bin nicht das Gelbe vom Ei“! Ich war erstaunt und fürchtete schon, jemand hätte ihm die Flügel gestutzt. Da sagte er aus dem Brustton der Überzeugung:
„Ich bin das Gelbe, das Weisse und die Schale!“
Sei stolz auf Dich. Du brauchst dafür niemanden und nichts ausser einem ehrlichen Blick in den Spiegel.
Willkommen in der Adlerperspektive.
Diesen Blog Post widme ich meinem Sohn Zedric. Ein freier Geist. Das Gelbe, das Weisse, die Schale 🙂