Klar sehen

Du kennst das auch… diese Tage sind wir alle wieder überrascht von dem, was an Informationen auf uns einwirkt.

In den letzten beiden Wochen habe ich zweimal 24 Stunden digitales Detox gemacht. Alle Bildschirme ausgemacht, nichts gelesen und gehört, kein Youtube, keine Whatsapp. Wie erholsam! Stattdessen ging ich in der Natur, die jetzt so herrlich erwacht. Ich traf niemanden auf meinen langen Wegen durch den Wald. Und mein Kopf konnte sich beruhigen.

Die gute Nachricht: Die Welt geht auch weiter, wenn Du Dich ihr einmal entziehst. Was Du aber in dieser Zeit entdecken kannst: Wie geht es Dir ganz persönlich. Was denkst Du? Was glaubst Du? Wie fühlst Du Dich?
Im Moment kursieren so viele Informationen, fake news, Verschwörungstheorien, Mutmacher, Ausweicher, Schönredner, Rebellen, Befürworter, Moralapostel, Befürchtungen, Prognosen. Die ersten Leute flippen schon aus, die ersten Lagerkoller entstehen, andere geniessen es. Die, die immer viel arbeiten müssen, arbeiten jetzt noch mehr, die die nie frei haben, geniessen die Auszeit. Es gibt so viele Wahrheiten wie es Sichtweisen gibt. Ob es ein Fluch oder ein Segen sein wird, kann niemand sagen.

Aber: Im negativen Fall: An Deinen Gedanken leidest nur Du.

Im positiven Fall: An Deinen Gedanken freust Du Dich am meisten.

In diesem Zusammenhang fiel mir ein lustiges Bild in die Hände:

eule

 

Tja, das wusste ich tatsächlich nicht!

Und da dachte ich: Tatsächlich weiss ich eh eigentlich nichts. Ich weiss nicht, was jetzt richtig und was falsch an der Situation ist. Ich weiss nicht ob es gut oder schlecht ist. Ich weiss nicht ob es mir nutzen oder mich ruinieren wird. Ich weiss nicht ob ich schon krank war und jetzt Antikörper habe oder ob ich es noch bekomme und nicht überlebe. Ich weiss nicht, ob ich meine Freunde ausserhalb der Schweiz, meinen Liebsten in Holland, bald wieder sehen kann. Ich weiss nicht, ob ich dieses Jahr noch nach Irland komme. Ich weiss auch nicht ob ich im Atlantik ertrunken wäre wenn ich in Irland wäre… ich weiss eigentlich gar nichts.

Und ich weiss auch nicht, wie es Dir ganz persönlich jetzt geht. Egal, ob Du es mir erzählst. Ich weiss nichts von Deinen tiefsten Befürchtungen, von dem was Du wahr findest und dem, was Du insgeheim denkst. Ich weiss nichts von Schadenfreude in Dir oder Verurteilung, von Anklage oder Trauer oder Genuss. Egal wie viel wir reden. Ich weiss nichts.

Was tun wir also, wenn wir doch sowieso nichts wissen?

Wir lauschen. Nach innen. Wir beobachten – nach innen und nach aussen.
Was macht mich jetzt gerade glücklich?

Was tut mir gut?

Was will ich essen, trinken, hören, lesen, betrachten?

Wie will ich mich bewegen und wohin?

Es geht ums radikale JETZT.

Schau einfach Tag für Tag. Wie geht es Dir?

Gehe einen Schritt nach dem anderen, nicht voreilen, keine Prognosen erhoffen oder befürchten. Einfach einen Schritt nach dem nächsten und atmen.

Wusstest Du, dass die Eule lange Beine hat? Siehst Du, ich auch nicht.

 

Willkommen in der Adlerperspektive.

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