Warum sind wir nicht einfach glücklich?

„Ich lauf‘ des öfteren Gefahr
Zu vergessen wie schön das Leben bisher war
Mit dir von Anfang an verflochten bis ans Ende meiner Zeit
Wir lieben das Leben und sind dafür bereit

Denn wir alle werfen Schatten auf des Nächsten Licht
Lass dich nicht zerbrechen und fürchte dich nicht

Vor dem, was da kommt
Vor dem, was du fühlst
Vor dem, was du liebst

Das hat die Welt noch nicht gesehen
Trotzdem ist Liebe wunderschön
Ist unsichtbar und trotzdem da
Freude und Leid das ganze Jahr
Man nimmt das Leben sonst nicht wahr
Denn mit dem Herz sind wir meist blind
Wer von uns ist schon wie ein Kind?
Offen für alles wie der Wind
Der doch dem Meer den Regen bringt…“

Kennst Du diesen Text der Söhne Mannheims?

Was löst es bei Dir aus?

Diese Tage wurde ich einmal mehr mit einigen emotionalen Berg- und Talfahrten konfrontiert. Manchmal scheint es mir, das Leben findet in Wellen statt. Und in den letzten Wochen kam wieder eine Schmerzwelle. Viele meiner Coachees und Freunde gingen und gehen durch intensive emotionale Prozesse.

Ich musste dabei an einen Satz denken, den ich vor Jahren einmal von einer spirituellen Lehrerin hörte:

Warum sind wir nicht einfach glücklich?

Wir sehen oft nur das Problem, die schwierige Situation, die Verletzungen, die Irrtümer, die Fehlentscheidungen. Und dann suhlen wir uns – im Selbstmitleid, in der Anklage, in der Angst, im Schmerz, im Minderwertigkeitskomplex.

Statt dessen könnten wir einfach unseren Blick in eine andere Richtung lenken: Und was ist jetzt wunderbar? Was könnte ich jetzt sofort verändern, um es wieder passend zu machen? Was macht mich jetzt glücklich?

Vor einiger Zeit war auch ich einmal in so einer Lage. Ich sah den Weg nicht mehr, ich wusste einfach nicht weiter, alle Gedanken kreisten sich beständig um das zu lösende Thema. Ich war blind, taub, unempfänglich, in mir gefangen. Was für ein Glück, dass ich da einen Spaziergang mit einem besonders lieben Menschen machte. Er bat mich, auf den Boden zu sehen. Stehen bleiben und auf den Boden sehen. Ich hatte den Eindruck es zieht mich sofort runter. Ich sollte klagen und jammern und den Boden anschauen. Das war leicht. Und es nervte mich gleichzeitig auch gewaltig. Dann sagte er: Und jetzt schau nach vorne!

Und ich sah….

weg

 

Wunderschön! Der Weg ging weiter für mich, ich hatte wieder einen weiten Horizont. Ich sah wieder die Schönheit. Ich hatte die kleine kleine Perspektive verlassen, die mich einengte. Ich konnte wieder atmen.

Warum sind wir nicht einfach glücklich?

Was kannst Du JETZT sofort tun, entschliessen, wahrnehmen um glücklich zu sein?

Wie kannst Du den Schalter umlegen, was würde Dir dabei helfen?

Nun – zuerst musst Du – die Perspektive wechseln.

Wenn irgendwie möglich gehe an einen erhöhten Platz, einen Berggipfel, einen Turm, einen Aussichtsplatz. Und dann – schau in die Weite. Erkenne: Eigentlich ist das, was mich gerade plagt ein NICHTS. Verglichen mit dem, was ich bereits erlebt habe. Mit dem was ich alles kann. Mit dem was das Leben zu bieten hat. Mit dem wofür ich dankbar bin. Mit dem was es alles gibt. – Verglichen damit ist es nichts.

Atme tief ein und aus. Sieh die Schönheit. Nimm wahr was ist. Das was jetzt vielleicht gerade nicht da ist. Aber doch immer da ist.

Das schönste Bild dafür ist das, was sich uns bietet, wenn wir das Vergnügen haben zu fliegen: Man durchbricht die Wolkendecke und oben ist der Himmel immer herrlich blau und die Sonne ist gleissend. Eine Schönheit, die sich immer wieder bietet. Es ist niemals anders.

Komm aus den Wolken in Deinem Blick und sieh: Der Weg führt Dich weiter.

Das Glück ist immer da. Entscheide Dich dafür und bleibe dabei.

Willkommen in der Adlerperspektive.

kommt, meine freunde
noch ist es nicht zu spät
eine neue welt zu suchen

denn ich will weitersegeln
über den sonnenuntergang hinaus
und obwohl wir nicht mehr die kraft besitzen
die in den alten tagen
himmel und erde bewegten
sind wir dennoch was wir sind

noch immer sind wir helden
deren herzen im gleichklang schlagen

zwar schwächt das schicksal
uns von zeit zu zeit
doch stark ist unser wille
zu streben
zu suchen, zu finden
und nicht zu verzagen

(walt whitman)

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