Die Würde und das Wertvolle

Kürzlich hatte ich wieder einmal das Vergnügen über ein Thema nachzudenken, das mir sehr am Herzen liegt.

Ich habe eine Freundin, die durch harte Zeiten gegangen ist. Finanziell, emotional und auch familiär. Einige Male in ihrem Leben hatte sie mit Respektverlust zu tun und ihr wurden immer wieder die Flügel gestutzt.

Kürzlich sah ich sie nach längerer Zeit wieder. Sie hat den Kopf nun erhoben, sie ging aufrecht und mit Spannung in der Haltung. Ich bewunderte ihre Erscheinung. Und ihre edlen Boots, die sie mit grosser Selbstverständlichkeit trug. Sehr edle und teure Boots, die sie sich selbst gekauft hatte. So wunderbar sie so zu sehen. Als wir auf das Thema Geldfluss kamen, sagte sie, das sei ihr wichtig: Schöne Dinge zu haben und zu tragen. Gute Qualität. Sie sagte das habe mit Würde zu tun, sie brauche das, damit sie noch besser um ihren Wert weiss. (der, by the way, pures Gold ist)

Das Thema „Würde“ findet sich kaum noch im alltäglichen Sprachgebrauch und ist doch so ein wichtiges Thema. So steht ja im deutschen Grundgesetz, Artikel 1: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“.

Leider ist es gerade in Deutschland so, dass die Würde des Menschen vermehrt mit Füssen getreten wird. Die Strömungen dort sind klar sichtbar und es wird noch zu wenig darüber berichtet. Natürlich ist es auch so, dass wir das gar nicht wirklich wissen, sehen wollen. Wir alle schauen gerne weg und betäuben uns lieber mit schönen Nachrichten.

Ich gehöre ja auch zu denen, die die positive Psychologie praktizieren. Also nach Lösungen suchen, statt Probleme gross zu machen, auf Potentiale eingehen, statt Mangel zu thematisieren, Möglichkeiten zu sehen statt Hindernisse.

Aber es macht mir schon Sorgen, wenn ich sehe wie mit Menschen umgegangen wird, die zu einer Randgruppe gehören. Egal wie diese Randgruppe heisst. Künstler, Homosexuelle, Menschen mit ethnisch anderen Wurzeln, Aussteiger, psychologisch Originelle…

Was ist also dran am Thema Würde? Und wie kann man seine Würde zeigen?

Hier ein paar Stimmen:

Eine Coachee sagte einmal zu mir: Würde ist für mich die Möglichkeit, die Person zu sein, die ich sein kann.

Eine Andere: Dass jeder so leben kann wie er es möchte, ohne ausgeschlossen zu werden.

Eine Andere: Ein Schutz, der mir tagtäglich das Gefühl gibt, dass ich mich frei bewegen kann.

Ein Anderer: Das Recht, da zu sein und zu existieren. Der Mensch zählt grundsätzlich. Ohne die Würde des Anderen zu respektieren, geht es einfach nicht miteinander.

Ein Anderer: Wenn ich Respekt für meine Mitmenschen habe, dann garantiere ich damit ihre Würde.

Würde ist also ein Aspekt, den wir durchaus in unseren Gedanken haben. Ich füge da gerne ein, dass man sich selbst auch als „würdig“ erweisen kann. Eins der schönsten Worte in diesem Zusammenhang ist:

liebens – würdig.

Also der Liebe würdig.

Wie viele Menschen meinst Du, behandelst Du liebens-würdig?

Achtest Du auf die Würde des anderen – und zwar jederzeit?

Und: Auf Deine eigene Würde?

Es ist ein Ausdruck von Stärke, wenn man sich seiner Würde bewusst ist und sie auch einfordert. Das heisst manchmal auch, Menschen aus dem Leben zu entlassen, die unsere Würde mit Füssen treten. Sich lieber an Menschen zu orientieren, die unsere Würde aufrecht erhalten, die uns würdevoll behandeln und unseren Wert vergolden.

Oder – wie im Beispiel meiner Freundin: Sich der eigenen Würde bewusst sein, egal wie das Leben gerade mit uns umgeht.

Bleib bei Deiner Stärke! Sei Du selbst! Zeige Deine Grösse! Zeige Deine Brillanz! Lebe vertrauens-würdig, liebens-würdig, strahle Deine Würde aus. Sei einer Sache würdig. Vertrete sie mit der entsprechenden Ehre.

Wunderbar – würdevoll.

Ich wünsche Dir eine Woche, die sich Dir würdig erweist. Denn Du bist das Gold. Und Du verdienst Gold.

(diesen Blog widme ich in grossem Respekt Coco)

Willkommen in der Adlerperspektive!

 

Wer weiterlesen möchte: Gerald Hüther: Würde

 

würde

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