Wenn Menschen sich dem Prozess des Adlercoachings stellen, in einem Coaching auf Jersey, gibt es einen Moment „für die Ewigkeit“. Am letzten Tag, wenn alle, zum Teil sehr schweren Schritte, gegangen sind, wenn alles heraus gearbeitet wurde, alle Dämonen bei den Hörnern gepackt und ausgemerzt, alles Wichtige gefunden und formuliert, alles in die mentalen Bahnen geleitet wurde, dann gibt es diesen Moment, an dem die Coachees an der Klippe stehen. Sie schauen auf das offene Meer Richtung Norden und sprechen laut und deutlich ihre Wahrheit. Manche schreien, manche sprechen. Aber immer ist es: Dieser EINE Moment, der sich nicht wiederholen lässt. Denn der Weg dahin ist es, der den Moment so kostbar macht.
Ich erinnere mich an einen solche Moment, der nach der „Adlerrede“ stattfand. Ich sass mit einem Coachee auf einer schwindelerregend hohen Klippe beim Sonnenuntergang. Es war still bis auf die Windgeräusche, das Meer brauste unter uns. Hinter uns die Insel, vor uns die unendliche Weite des Meeres. Wir hatten eine lange und beschwerliche gemeinsame Coachingreise gemacht. Und auf eine besonders magische Weise wurde uns bewusst: Alles was wir erlebt hatten in unserem gesamten Leben hatte uns hier her geführt. Ganz unabhängig voneinander wurde uns, jedem einzeln von uns, bewusst, wie gross diese Lebensreise war. Und wie zauberhaft, dass wir heute, jetzt, hier sitzen konnten, auf einer kleinen Insel im Ärmelkanal in der unendlichen Weite des Kosmos. In unseren Berufen, in unseren Rollen füreinander. Ganz und gar unwahrscheinlich, sich so einen Moment auszumalen als wir klein waren und in komplett konträren Leben aufgewachsen waren. Ich musste schmunzeln denn als ich das erkannte, sagte er zu mir nur genau das: „Maren! Wer hätte das gedacht!“
(in diesem Sinne einen liebe Gruss an L.)
Da war er – der Moment der Unendlichkeit. Denn wenn wir die Fülle anschauen können, die uns unser Leben geboten hat, die kleinen und grossen wegweisenden Abzweigungen, die Fehler und die Benefits, die Geschenke und die Verluste, das Scheitern und das Siegen, die Begegnungen und Fügungen…. dann ist es das, was unser Leben ausmacht und jeder einzelne Schritt hat seine Folgerichtigkeit. Die Unendlichkeit ergibt sich dann, wenn wir sehen, wie wenig Einfluss wir im Grunde auf das Endergebnis haben. Wie alles einfach so geschieht wie es richtig zu sein scheint. Wie eins zum anderen führt ohne dass wir vorher das Andere kennen.
Wenn ich heute zurückschaue, bin ich nur am Staunen darüber, wohin das Leben mich geführt hat. Geht es Dir nicht auch so, dass man das Wunder erkennen kann, wenn man imaginär auch nur einen Erzählstrang verändern würde?
Beginne so: Wenn ich diese Person nicht kennengelernt hätte … dann wäre ich nie an diesem Ort gewesen, hätte diese Verbindung nicht gefunden, hätte diese Entscheidung nicht getroffen, hätte dieses nicht verloren und dieses nicht gefunden….
Alles was wir jemals verloren oder aufgegeben haben hat zu etwas Neuem geführt, alles was wir jemals bekommen haben, hat einen Verlust UND ein Geschenk beinhaltet.
Wenn Du, ähnlich einem Schnittmuster oder einer Wegbeschreibung, Deinem Weg noch einmal folgen kannst, dann siehst Du viele solche Wendepunkte, viele solcher glücklicher Zufälle. Und auch Momente, an denen Du dachtest: Das kann ich nicht verkraften. Und dann bist Du mit neuer Kraft wieder auf den Weg gegangen. Und hast an der nächsten Stelle eine Wegbiegung gefunden, die Dich woanders hin brachte, vielleicht an einen Ort, den Du nicht für möglich gehalten hättest.
Plötzlich werden dann Verluste und schwere Schicksalsschläge zu Geschenken, zu Umkehrmomenten, zum Wachrütteln, zum Treibstoff für zukünftige Taten.
Dieser Moment also, damals auf der Klippe, da spürte ich: Das Endliche (denn diesen Weg mit diesem Coachee wird es nie mehr so geben und kann nie mehr gleich erlebt werden) und das Unendliche, die Erkenntnis, dass das Leben nicht anhält, sondern uns stets an neue Momente, neue wunderbare Plätze und zu neuen Wundern führen wird. Das Leben ist immer FÜR uns.
Wohin wird unser Weg uns wohl noch führen?
Das Leben ist jeden Tag neu. Und dann in der Retrospektive irgendwann: Richtig und gut.
Willkommen in der Adlerperspektive.
Da triffst Du mal wieder den Nagel auf den Kopf, liebe Maren!!! Dem ist nichts mehr zuzufügen!
Ich denke: für alles, was uns gegeben oder nicht gegeben wird, sollten wir dankbar sein. Egal ob das Ereignisse oder Begegnungen in unserem Leben sind.
Denn es ist so, wie Du, Maren, sagst: eines Tages werden wir es verstehen – warum! Es hat alles einen Sinn, auch wenn wir diesen erst nicht erkennen können. Aber ER weiß ja ganz genau, wofür es gut sein könnte und sollte! Es geht nur darum, wie wir mit seinen Geschenken umgehen! Und da gilt nur eins: höre auf deinen Herz und handele nach SEINEN Geboten. Dann kann nichts schiff gehen! 😉
Willkommen in meiner Adlerperspektive
Und dafür danke ich Dir, liebe Maren!
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Dieser Moment auf dem Fels, an diesem Abend , genau zu dieser Zeit war ein Wendepunkt in MEINEM Leben Maren.
Ich Danke dir dass du diesen Weg voller Emotionen mit mir gegangen bist, mich begleitet hast.
Ich denke mittlerweile nicht mehr darüber nach was passiert wäre ohne diesen Moment der Unendlichkeit und wie sich alles entwickelt hätte .
Es musste einfach so kommen !
Willkommen in der (un-) Endlichkeit
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Ja das war sicher ein Milestone für uns beide Levent. Und selbst wenn in meinem Leben nie mehr so ein Moment käme (und davon ist nicht auszugehen) hätte sich alles gelohnt und würde alles Sinn machen was war und ist und wird. Danke für deine echte Verbundenheit.
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