Beruf und Berufung, die Kunst und Gunst Deiner Gabe!

Den Impuls zu diesem Blog setzte eine Freundin. Ich hatte ihr ein paar sommerliche Fotos geschickt und bei der Antwort machte sie eine „Freud’sche Fehlleistung“: sie schrieb statt: „Du erhellst meinen Arbeitsalltag“ das Folgenschwere: „Du erhältst meinen Arbeitsalltag“. Sofort bekam ich einen etwas schnelleren Puls. Auf keinen Fall möchte ich den Arbeitsalltag meiner Freundin haben. Und, um ganz ehrlich zu sein: Sie möchte diesen Arbeitsalltag auch nicht.

Viele Menschen stecken fest in einem Arbeitsalltag, in einer Tätigkeit oder in einem Team das sie weder inspiriert noch glücklich macht. Sie kämpfen sich montags auf die Arbeit und sehnen den Freitag herbei. Sie machen den Kopf voll und den Rücken krumm für etwas, das sie nicht erfüllt.

Und was heisst denn nun: Das sie nicht erfüllt?

Es heisst: Es füllt Dich nicht aus. Es inspiriert Dich nicht. Es kommt nicht aus Deiner inneren Fülle um sich der Welt zu schenken.

Wobei wir, simsalabim, schon bei dem Kern der Sache sind:

Welche Gabe gibst Du der Welt?

Was ist Dir gegeben und Du kannst es anstrengungslos abrufen?

Was kannst Du G R O S S Z Ü G I G in die Welt schenken, ohne etwas in Dir zurück halten zu müssen?

Was kannst Du verschleudern, verplempern, verschwenden und Du bist immer noch glücklich dabei, denn: Es wächst nach, egal wie viel Du abrufst?

Gibst Du das was in Dir ist?

Oder etwas für das Du Dich anstrengen musst?

Zu was bist Du ganz individuell berufen? Was ist Deine grösste wirkliche Stärke (und nicht nur die, die Du im Bewerbungsgespräch sagen musst)?

Bist Du Dir bewusst was Du ganz individuell in Dir trägst was den Menschen Freude machen kann, was ihren Alltag erhellt?

In den letzten Wochen war ich wieder einmal mit dem Thema Autoreparatur beschäftigt. Als ich mein Auto abholte und dem Mechaniker den Schlüssel des Leihwagens gab, sah ich, wie er zärtlich die Flanke meines Wagens streichelte zum Abschied (und ich fahre kein Schmuckstückchen)…. ich lächelte ihn an und fragte ihn, ob er seinen Beruf liebt. Er sagte: Ich wollte nie etwas anderes tun und ich gehe jeden Tag glücklich zur Arbeit. Mein Postino, der Posthalter, begrüsst mich immer mit guter Laune, jedes Mal lobt er meine schönen Couverts und die hübschen Briefmarken. Die Bäckersfrau packt mein Brot mit einer Schleife im Papier ein.

Eine wunderbare Adler-Coachee-Frau hat mir kürzlich geschrieben, dass sie etwas mit Essen tun will, weil es das ist, was sie am liebsten macht. Und das, obwohl sie akademische Laufbahn, Unternehmertum und eine erfolgreiche Karriere gemacht hat. Eine andere hat den sicheren Job aufgegeben und sucht jetzt, ihrem wilden Herzen entsprechend, die Aufgabe im internationalen Bereich weil sie reisen, Neues entdecken und erobern möchte.

Es ist beglückend zu wissen, dass man in jedem Beruf glücklich sein kann, weil eben immer ein Sinn dahinter steht, was man tut, warum und vor allem wofür.

Die Glücklichen unter uns rufen einfach ab, was sie lieben und haben es zu ihrem Beruf gemacht.

Wozu bist Du berufen, was ist Deine Gabe?

Der Adler macht es so: Er stürzt sich von einem hohen Felsen, lässt sich in die Thermik fallen, die er vorher schon mit seinen scharfen Augen gesehen hat. Dann schraubt er sich im Girlandenflug völlig anstrengungslos nach oben… er geht „mit dem flow“. Er lässt sich tragen, er stellt nur noch die Weichen (die Flügel in seinem Fall). Warum flattert der Adler nicht? Er verschwendet keine Energie für etwas, das er nicht zu tun braucht. Er ruft seine eigene Stärke ab und lässt sich vom richtigen Wind tragen.

Warum? Weil er es kann.

Und was kannst DU, ganz besonders gut und völlig ohne Anstrengung?

Willkommen in der Adlerperspektive.

2 Gedanken zu “Beruf und Berufung, die Kunst und Gunst Deiner Gabe!

  1. Ilona Bryner

    Guten Morgen, Maren.
    Als wir und am Anfang des Jahres kennenlernten, hat mir zuerst deine abgrenzende Haltung zu allem was uns in unserem Leben auf der Stelle treten lässt gefallen. Seit dem kosmischen Witz lese ich deinen Blog und bin immer ganz hingerissen und lasse mich gerne mitreissen von den Fragen ( an mich ). Ich freue mich über das Geschriebene, lasse es gerne wirken und bemerke das sich langsam etwas in Gang setzt , weil immer was davon in meinem Hinterkopf bleibt.
    Schön das Du Dir die Zeit nimmst Deine Gedanken , Erlebnisse auf diesem Blog zu teilen,..
    ganz begeistert war ich vom kosmischen Witz. Einerseits war es eine Bestätigung für mich ( das das geht) und von der Einfachheit!!! Jetzt heisst es dran bleiben, beweglich sein und wieder Träume gestalten und dann….leben.
    Mit herzlichen Grüssen Ilona aus dem Tessin

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    1. Liebe Ilona, sehr schön von Dir zu hören! Und wie wunderbar dass der Blog Dich beflügelt denn dafür schreibe ich ihn ja. Ist das nicht ein schönes Wort „beflügelt“? Flieg hoch, meine Liebe, wir sehen uns sicher wieder. Herzlich, Maren

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